Wasserkartoffel


Auf meiner letzten Reise entlang der Nordküste des Schlangenmeeres kam ich durch das kleine Dorf Olbenhau. Abends in der Dorftaverne, erzählten mir die Einheimischen von einer seltsamen Pflanze. Sie ermögliche es dem Träger unter Wasser zu atmen. Da mir auf meinen Reisen schon die merkwürdigsten Dinge unter gekommen sind, wollte ich das ganze nicht sofort als Unsinn abtun. Jedoch bat ich die Dörfler, skeptisch wie ich nun mal bin, mir dieses Gewächs zu zeigen. Am nächsten Morgen führten sie mich zu einer versteckten Bucht, wo diese Pflanze am Ufer wuchs.

Obwohl der Busch mit seinen ca. ein Meter langen Blättern recht groß war, war sie trotzdem ziemlich unscheinbar. Die schmalen dickfleischigen Blätter wachsen in etwa einen halben Meter durchmessenden Büschen. Ihre Farbe reicht von braun-grün gefleckt bis zu einem hellem Grün. In der Erde bildet die Pflanze eine faust- bis kindskopfgroße Knolle, die eßbar und nahrhaft, aber nicht unbedingt wohlschmeckend ist.

Der eigentlich wundersame und damit wertvollste Teil der Pflanze ist jedoch die Samenkapsel. Die Wasserkartoffel blüht nur alle 10 Jahre und zwar alle Wasserkartoffeln auf der Welt im gleichen Jahr, aber nicht exakt zur gleichen Zeit. Ob dies eine Laune der Natur ist oder es einen magischen Hintergrund für dieses Verhalten gibt, wissen selbst die Gelehrten nicht. Wenn während der zweiwöchigen Blütezeit der Vollmond scheint und die Blüte bestäubt wurde, bildet sich nach drei Wochen die besagte hühnereigroße Samenkapsel. Diese wird gepflückt und getrocknet. Da sich die Pflanze auch durch Ableger vermehrt, ist der Bestand der Wasserkartoffel gesichert.

Eine getrocknete Samenkapsel hält sich länger als hundert Jahre. Es gibt aber auch Erzählungen, das selbst tausendjährige Kapseln ihre Fähigkeiten noch nicht verloren hatten. Die Samenkapsel wird folgendermaßen angewandt:

Man nimmt sie in den Mund und kaut sie gut durch. Dabei entsteht nach etwa 5 Minuten (1W4 + 2) ein Schleim, der sich über den Hals und die Luftröhre bis in die Lunge verteilt. Dann spürt man, dass die Atmung schwerer fällt und man muß innerhalb der nächsten 5 Minuten den Kopf unter Wasser stecken um zu atmen. Der Schleim ermöglicht es Süß- und Salzwasser gleichermaßen gut zu atmen.

Nach 12 - 23 Stunden (1W12 + 11), je nach Qualität der Samenkapsel, läßt die Wirkung nach. Man merkt, dass das Atmen schwerer fällt und hat dann 5 Minuten Zeit an die Luft zu kommen. Um die Wirkung der Kartoffel vorher aufzuheben, kann man aber auch versuchen den Schleim auszuhusten (Zähigkeitswurf, SG 14).